#WMDEDGT: Sonntag, 05. Januar 2025

Es ist Sonntag, der erste Sonntag im neuen Jahr – der 5. Januar 2025. Und wie jeden 5. des Monats fragt Frau Brüllen: „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“

Der Hamburger Himmel zeigt sich grau verhangen, die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Aber nützt ja alles nichts – ich ziehe mir um kurz vor 10:00 Uhr die Laufschuhe an. Was meine Uhr für das Training vorgeschlagen hatte, weiß ich nicht mehr so genau, aber ich entscheide mich für meinen bewährten Intervalllauf: 2 Minuten laufen und 1 Minute gehen. Das reicht locker für die große Hausrunde, denke ich mir und los geht es.

Nach guten 7 Kilometern in etwa einer Stunde, mit einer Pace von 08:32 min/km, bin ich wieder zu Hause. Meine Schuhe sehen aus, als wäre ich einen Trail gelaufen – dabei war es nur ein Hamburger Park. Zufrieden und doch nicht: Ich freue mich, den Lauf absolviert zu haben, bin aber frustriert, weil mein Puls wieder viel zu hoch war und alles sich so schwer anfühlte. Da ist sie wieder, meine Ungeduld. Es ist wie ein innerer Dialog zwischen einem kleinen Engelchen auf der einen Schulter und einem Teufelchen auf der anderen. Der Teufel zetert, dass das alles sinnlos sei, schließlich könne ich immer noch keinen Halbmarathon laufen. Das Engelchen hält dagegen, dass das nach zweimal Laufen völlig unrealistisch sei. Der Streit macht mich wahnsinnig. Ich wäre froh, wenn beide einfach mal ihre Klappe halten würden.

Darauf erstmal einen Kaffee.

Mein Freund startet kurz darauf zu seinem Lauf. Für ihn steht heute ein sogenannter „Long Jog“ an – das heißt, er wird eine zwei, drei Stunden unterwegs sein. Dabei überquert er die Elbe und erkundet den Hamburger Süden. Nachdem er 20 Kilometer in den Beinen hat, geht es für ihn nach Hause. Mit der S-Bahn. Währenddessen spiele ich mit unserer Tochter und wir essen gemeinsam zu Mittag.

Am Nachmittag beginnt es zu schneien. Erst zaghaft, dann schüttelt Frau Holle ihre Kissen mit voller Wucht. Die weiße Pracht bleibt sogar liegen, doch ein Blick auf den Wetterbericht verrät, dass es nur ein kurzes Gastspiel sein wird.

Am Abend kuscheln wir uns aufs Sofa und schauen ein, zwei Folgen Paw Patrol. Die Kälte steckt mir immer noch in den Knochen, also geht es früh ins Bett. Noch drei Yakari-Pixi-Bücher werden vorgelesen – heute ist mein Freund dran. Danach wird das Licht gelöscht, und der Tag ist zu Ende.

2 Antworten

  1. Eine Bekannte ist auch immer wieder 7 km gelaufen mit knapp 8 Min Durchschnitt. Ich muss dir ehrlich sagen mir wäre das zu lange. Also zu lange unterwegs. Mir fehlt dann irgendwie Zeit vom Tag, weil ja noch Duschen, wieder erholen usw… Daher mache ich lieber immer die 4-5 km Läufe Zwischendurch und dann halt auch immer im Wechsel. Mal durchlaufen, mal im Intervall, mal im Fatlek usw… Ich merke, diese Mischung tut ganz gut. Aber an manchen Tagen fällt es mir unheimlich schwer.
    Am Sonntag lief ich 5 km in 30 Minuten, gestern brauchte ich dafür für die gleiche Strecke etwas länger.
    Manchmal bekomme ich schwer Luft und manchmal fühlt es sich an, als liefe man von alleine…

    Und wenn ich am Ende dann doch „nur“ vier gelaufen bin (was vor 4 Jahren nicht mal im Traum vorstellbar gewesen wäre) bin ich doch am Ende stolz gelaufen zu sein.

    Wenn man dann einen Mann hat, der gleich von Anfang an ganz anders läuft (und so einen habe ich hier auch… vom Sohn mit seinen 4.30 auf 10 km fange ich mal gar nicht an), ist man fix gefrustet. Davon muss man sich lösen. Nur auf sich schauen… Und darauf, dass man losgelaufen ist.

    Ich las nur die 7 km bei dir in runtastic und dachte: WOW sie ist 7 gelaufen. Das hätte ich heute nicht gekonnt. Egal mit welchem Tempo 🙂
    Also Respekt! So oder so!

  2. Oh, das kenne ich gut mit dem Engelchen und Teufelchen. Mir geht es auch immer zu langsam mit Fortschritten. Eher beim Kraftsport (und abnehmen) und auch ein wenig beim Laufen. Aber da braucht man einfach Geduld und wie Sari schreibt: Wow, 7 km gelaufen! Das ist mega gut.

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