Triathlon-Tagebuch: Januar

Schwimmen

„Schwimmen wird die Disziplin sein, in der ich am schwächsten bin“, dachte ich, während mein Finger über der „Anmelden“-Schaltfläche schwebte. Dann drückte ich drauf – und es war offiziell: Ich hatte mich für einen Sprint-Triathlon angemeldet.

Aber wie lange würde ich wohl für die 500 Meter Schwimmen brauchen? Keine Ahnung. Es gab nur einen Weg, das herauszufinden: Ab ins Schwimmbecken meines Fitnessstudios und einfach loslegen. Bahn für Bahn zog ich durch, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es ewig dauern würde. Doch als ich nach den letzten Zügen auf die Uhr schaute, konnte ich es kaum glauben: 18 Minuten und ein paar Sekunden.

Ich. War. Positiv. Überrascht.
Eigentlich hatte ich mit mindestens 30 Minuten gerechnet – oder mit völliger Erschöpfung nach der Hälfte. Aber nein, ich hatte es geschafft, und das in einer Zeit, mit der ich an den Start gehen konnte – meiner bescheidenen Meinung nach.

Den ganzen Tag trug ich ein innerliches Grinsen mit mir herum.

DatumDistanzZeitPace (auf 100m)Ø Herzfrequenz (Schläge pro Minute)Bemerkung
09.01.0,500:19:0203:48128
13.01.0,500:16:3403:19134
18.01.1,000:31:2003:06145
20.01.1,000:304103:04139

Ich schwimme Brust – sagt man das so?
Jedenfalls ist das Brustschwimmen die einzige Technik, die ich wirklich beherrsche, und genau damit zog ich meine Bahnen. Klar, Brustschwimmen ist nicht gerade die schnellste und für einen Triathlon auch nicht die effizienteste Technik. Deshalb war ich anfangs unsicher, ob ich mich wirklich darauf konzentrieren sollte.

Dann brachte mich eine Schwimmstunde ins Wanken. Plötzlich spielte ich mit dem Gedanken, das Kraulen zu lernen. Doch nach einigen frustrierenden Versuchen und dank eurer ermutigenden Kommentare wurde mir klar: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Statt mich an einer völlig neuen Technik zu verzweifeln, werde ich jetzt daran arbeiten, mein Brustschwimmen zu verbessern.

Radfahren

Ich war überzeugt, dass das Radfahren die einfachste Disziplin wird – ein Selbstläufer, der im Training keine allzu große Beachtung braucht. Doch dann setzte ich mich probeweise auf ein Ergometer, strampelte 20 Kilometer herunter und brauchte fast eine Stunde. Eine ganze Stunde!

Klar, ein Ergometer ist nicht mit einem Rennrad zu vergleichen. Aber selbst auf diesem unbeweglichen Klotz hätte ich erwartet, dass ich die Distanz in höchstens 50 Minuten schaffe. Das war ein Dämpfer. Plötzlich war klar: Auch das Radfahren wird eine Herausforderung. Ich muss es genauso ernst nehmen wie das Schwimmen.

DatumDistanzZeitØ Geschwindigkeit (km/h)Ø Herzfrequenz (Schläge pro Minute)Bemerkung
23.01.20,0000:55:2621,6138Ergometer

Und weil ich diesen Triathlon nicht halbherzig angehe, habe ich mir für wenig Geld eine Fahrradrolle bei Kleinanzeigen besorgt. Mein Plan: das Fahrrad im Wohnzimmer aufspannen und wetterunabhängig trainieren. Dumm nur, dass ich zum Kaufzeitpunkt bereits verschnupft war – mehr als das Rad auf die Rolle zu spannen, war nicht drin. Dabei fiel mir aber auf: Die Gangschaltung hakt.

Also: Fahrrad wieder abgespannt, gründlich geputzt – niemand hatte es nach dem Stadtparktriathlon sauber gemacht, und mein Freund hatte es damals ein bisschen zu gut mit dem Kettenfett gemeint – und dann ab in die Inspektion.

Ich habe dem Mechaniker alle Wehwehchen und Wünsche für meinen Triathlon mitgeteilt. Unser Vorgehen? Erstmal eine ganz normale Inspektion. Jetzt trainiere ich also mit dem, was ich habe, rocke das runter, und dann kurz vor dem Wettkampf gibt’s nochmal einen letzten Check in der Werkstatt. Ich will ja schließlich nicht an einer kaputten Schaltung scheitern.

Laufen

Es läuft.

DatumDistanzZeitPace (auf 1km)Ø Herzfrequenz (Schläge pro Minute)Bemerkung
02.01.5,5000:47:1608:35166
05.01.7,1601:01:1008:32167
08.01.2,9100:23:0207:55163
10.01.4,3400:35:0008:04160 
11.01.2,3600:19:0308:05161
12.01.6,2800:50:4908:05170
13.01.1,3400:16:0111:57121Entlastungslauf, Laufband
14.01.4,9700:41:0808:16157
16.01.7,4401:01:0808:13158
19.01.5,2200:40:0607:40161
20.01.1,9200:20:0210:26117Entlastungslauf, Laufband

Das sind viele Läufe an aufeinanderfolgenden Tagen – vielleicht zu viele. Auf Dauer ist das wohl keine kluge Strategie, vor allem, wenn sich Geschwindigkeit und Intensität steigern. Und laut meiner Garmin soll genau das ab April passieren.

Laufen war bisher die Disziplin, die in meinen Gedanken am wenigsten Platz hatte. Während ich mir über das Schwimmen den Kopf zerbrach und das Radfahren mich mit seiner Unerwartetheit überraschte, lief das Laufen irgendwie nebenher. Doch auch diese Disziplin darf ich nicht unterschätzen. Sie ist die letzte im Wettkampf – die, bei der der Körper schon müde und der Kopf erschöpft ist. Hier entscheidet sich, ob ich ins Ziel komme oder einbreche.

Krafttraining

Ich war auch fleißig im Fitnessstudio und habe im eGym meine Runde gedreht. 

DatumRundenZeitBemerkung
03.01.1 Runde01:00:00Einweisung
06.01.2 Runden00:38:04
13.01.2 Runden00:37:44
18.01.2 Runden00:35:44
20.01.2 Runden00:35:40
23.01.1 Runde00:17:03

Wettbewerbe

Es standen keine Wettkämpfe an.

Bemerkung

Die letzte Woche des Januars war ich leider richtig krank. 

6 Antworten

  1. Respekt, da hast du schon einiges an Erfahrungen sammeln können. Ich fand bei mir übrigens den Umstieg von Fahrrad auf Laufen am schwierigsten, da waren meine Beine in den ersten Minuten schon sehr schwer. Danach ging es aber.

    1. … ich bin gespannt wann ich weiter sammeln kann 😀

      Vor dem Umstieg vom Rad aufs Laufen grauts mir auch schon ein bisschen. Das wird bestimmt hart.

  2. Mega, wie du das durchziehst!
    Brustschwimmen hat beim Triathlon übrigens den großen Vorteil, dass man besser sieht, wo man ist bzw. wo die anderen Schwimmer sind. Vor allem im Freiwasser. (Oder vielleicht rede ich mir das auch nur ein, weil ich zwar den Arm- und Beinschlag vom Kraulen beherrsche, aber zu doof bin, unter Wasser auszuatmen und Kraulen deswegen nicht mag.)

    Gute Besserung dir!

    1. Danke dir.

      Das mit dem Sehen wo man hinschwimmt ist tatsächlich auch ein Punkt weswegen ich es nicht ganz dumm finde. Ich meine man schwimmt nämlich ein Viereck und keine Bahnen, da sollte man sich schon irgendwie orientieren und da ist es praktisch wenns Köpfchen hin und wieder rausschaut.

  3. Ich staune wirklich darüber, wie viel Zeit du investierst. Respekt, wie fleißig du bist. Bei mir würde es schon daran scheitern Zeit für Schwimmbad oder Fitnessstudio zu finden. Das Rad und das Laufen könnte ich irgendwie noch unterbringen. Daher werde ich wohl nie eine Triathlon laufen *lach* Aber ich glaube auch, dass du dich teilweise zu sehr verrückt machst. Du machst das doch vor allem für dich und einfach in allen Bereichen regelmäßig jetzt aktiv zu sein und das Ding am Ende durchzuziehen ist doch schon eine tolle Sache, oder? Ich glaube das wäre mein Ziel jetzt.

    1. Bei mir ist zum Glück Schwimmbad und Fitnessstudio eins. Daher mache ich immer erst das eGym und dann gehts ins Wasser (… und danach in die Sauna. Bisschen Wellness muss auch sein).

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