Trainingseinblicke: Wenn die Garmin sagt, ich sei in Höchstform

Die Garmin-Nutzer unter euch kennen ihn bestimmt – den ominösen „Trainingszustand“. Von „Erholung“ über „Unproduktiv“ bis hin zu „Formverlust“ ist alles dabei. Und wenn sie mal „Formaufbau“ oder – ganz selten – „Höchstform“ vermeldet, fühlt man sich fast ein bisschen wie ein Laufgott.

Neulich war es so weit: Höchstform. Ein kleiner Motivationskick, den mir meine Garmin nicht ohne mahnenden Zeigefinger präsentierte – sinngemäß: „Genieß es, das hält nicht lange.“

Also dachte ich mir: Okay, dann nutz ich das doch direkt und mach den von dir vorgeschlagenen Schwellenlauf. 10 Minuten Einlaufen bei 7:55 min/km, 18 Minuten Schwelle bei 6:30, und zum Abschluss noch 10 Minuten Auslaufen wieder bei 7:55. Ein Vorschlag, basierend auf meinen Schlafdaten, bisherigen Trainings und vielem Mehr, sowie – ganz wichtig – meinem (fiktiven) Ziel: den Berlin Marathon am 21.09. zu finishen.

Kleiner Spoiler: Ich laufe den Berlin Marathon nicht. Ich hab ihn nur in der App als Motivation für meinen Freund eingetragen. Motivation by Proxy sozusagen.

Nun bisher hab ich mich meistens an Basic-Einheiten gehalten. Trotzdem war meine Uhr nun überzeugt, dass ich 18 Minuten in einer 6:30er-Pace durchhalte.

Ich nicht.

Der Ausführungswert lag bei sagenhaften 4% (Ich bin gestorben und nichtmal ansatzweise auf eine Pace von 06:30min/km gekommen). Vielleicht hätte ich besser einfach mein neu geplantes Zone-2-Training gemacht – also langsam und entspannt laufen, in der aeroben Komfortzone. Aber hinterher ist man immer schlauer als vorher. Ein Erfahrungswert mehr.

Meine Garmin war nach dem Training gnädig und hat mich nicht gleich auf „Unproduktiv“ gestuft, sondern nur auf „Formaufbau“ zurückgeworfen. Und dann, ein paar Tage später – zack – wieder „Höchstform“!

Also diesmal in die Laufschuhe und rein in den Zone-2-Lauf. Ergebnis? 92% Ausführungswert. Vorab meinte die Uhr, ich würde 7,2 Kilometer schaffen, aber realistisch waren’s 6,5. Ich hab den leisen Verdacht, dass meine Garmin mich systematisch überschätzt. Oder schmeichelt sie mir einfach?

Fazit: Der Schwellenlauf war ein netter Versuch, aber ich werde die ambitionierten Vorschläge meiner Uhr wohl erstmal weiterhin charmant ignorieren. Höchstform hin oder her.

3 Antworten

  1. Sagt sie dir jetzt, dass du an diesem Tag von den Bedingungen her in Höchstform bist um die Aufgabe zu bewältigen oder aufgrund des Trainings, das du aktuell machst den Ist-Zustand „Höchstform“ hast?

    Finde ich ja spannend.
    Meine Uhr zeigt mir an, wann meine Trainingsbelastung aufbauend ist zum Beispiel. Wenn ich viel mache steht da gerne auch mal überfordernd. Manchmal regenerativ und gerne auch mal unterfordernd, wenn ich zu wenig mache. Aber eben anhand der Dinge, die ich gerade sportlich tracke.

    1. Ja, so wirklich habe ich den Trainingszustand noch nicht kapiert. Irgendwie eine Höchstform halt xD

      Irgendwie so wie deine macht meine das glaube ich auch,… aber naja. Sie gab mir den Grund mal das Schwellentraining auszuprobieren und ich bin gescheitert 🤣🤣🤣

  2. Manchmal fährt man besser, wenn man erstmal ignoriert, was die Technik einem sagt 😀

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