Diabetes-Prävention: Intervallfasten

Ich soll abnehmen, hat die Ärztin gesagt. Mein Hausarzt würde das auch sehr begrüßen, denn kurz nach dem Test bei der Diabetologin war ich zum Check-Up bei meinem Hausarzt. Dem gefielen nicht nur meine Angaben zur Größe, Gewicht und körperliche Aktivität nicht, sondern er hatte auch inzwischen die Unterlagen von der Ärztin. Bei ihm klang es viel dramatischer als bei ihr. Deshalb auch sein eindringlicher Appell an mich, abzunehmen.

Ich kenne die Theorie von der Gewichtszunahme und -abnahme: Es gibt den Grundumsatz, den Leistungsumsatz und den Gesamtkalorienumsatz. Den Grundumsatz verbraucht man immer, der Leistungsumsatz schwankt je nachdem, wie viel man sich bewegt und der Gesamtumsatz ist einfach die Summe der beiden anderen. Wenn man zunehmen will, muss man mehr Kalorien essen, als der Gesamtumsatz beträgt, und wenn man abnehmen will, muss man weniger Kalorien essen, als der Gesamtumsatz beträgt.

Essen stresst mich

Eine Theorie, mit der ich mich schon sehr lange beschäftige, denn eigentlich möchte ich schon seit einigen Jahren abnehmen, weil ich mich in meinem Körper nicht wohl fühle. Da das aber mit der Ernährung zusammenhängt, fällt mir das sehr schwer. Und weil ich mich schon so viele Jahre damit beschäftige, hat es angefangen, mich zu stressen. Das Thema Essen stresst mich. Bei der Frage „Was essen wir heute Abend?“ oder „Wann essen wir?“ bekam ich schlechte Laune und es machte mir Angst. Es stresste mich einfach. Einfach alles.

Und Stress ist für meine Depression Futter.

Trotzdem versuchte ich es immer wieder mit verschiedenen Anbietern von Kalorienzählern. Da habe ich mich dann weiter gestresst: Mich stresst das Aufschreiben, das Heraussuchen von Rezepten/Gerichten die innerhalb des Kalorienbudgets liegen und da stresst mich oft, dass die Rezepte so gar nicht alltagstauglich waren. So habe ich das meistens nur eine Woche durchgehalten. Es war mir einfach zu stressig.

Die Lösung: Intervallfasten

Dann bekam ich meine Diagnose, die keine Diagnose ist, sondern eine Erklärung. Meine Bauchspeicheldrüse ist überfordert. Das ist auch eine Erklärung dafür, dass ich sehr langsam und sehr schlecht abnehme. Ehrlich gesagt, hat mich das auch wieder gestresst, weil es wieder hieß: Ernährung, Bewegung, Abnehmen.

Ich dachte, wenn ich nicht so gestresst wäre, könnte ich das in den Griff bekommen und suchte nach Alternativen zum Abnehmen. Ich habe immer wieder gelesen, dass bei einer gestressten Bauchspeicheldrüse das Intervallfasten sehr gut geeignet ist, wenn man abnehmen möchte. Das könnte ich ja mal ausprobieren.

Was ist Intervallfasten?
Beim Intervallfasten verzichtet man tage- oder stundenweise auf Nahrung bzw. auf die Zufuhr von Kalorien. Die gängigsten Varianten sind das 5:2-Fasten, bei dem man fünf Tage normal isst und zwei Tage keine Kalorien zu sich nimmt, oder das 16/8-Fasten, bei dem man 16 Stunden am Tag auf Kalorienzufuhr verzichtet und acht Stunden lang isst.

Ich besorgte mir eine App zum Intervallfasten und begann mit einem Intervall von 12/12. Das lief sehr gut und so habe ich mich Schritt für Schritt an immer längere Fastenzeiten herangetastet, bis ich schließlich bei den angestrebten 16/8 angekommen bin. An manchen Tagen fällt es mir schwer, die 16 Stunden durchzuhalten. Das liegt dann meistens daran, dass ich in den 8 Stunden davor nicht genug gegessen hatte. Ich weiß auch nicht, ob es am Intervallfasten liegt, aber in letzter Zeit bekomme ich oft Bauchrumoren, wenn ich mein Intervall verschiebe und nachmittags oder abends etwas esse. Denn normalerweise beginne ich meine 8-Stunden-Essen in der Früh, damit ich meinen Kaffee mit Milch trinken kann, und fange dann nach dem Mittagessen an zu fasten.

Zwischenfazit

Im Moment bin ich zufrieden. Es gibt nur wenige Tage, an denen mir das Fasten schwer fällt und die Ergebnisse auf der Waage sind auch nicht schlecht. Angefangen habe ich mit 98kg bei einer Größe von 170cm (BMI 33,9) und aktuell wiege ich 93,6kg (BMI 32,2). Also lasse ich es erst einmal so weiterlaufen und konzentriere mich jetzt auf andere Dinge, die ich laut den Ärzten verbessern sollte, wie z.B. die Bewegung.


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