Bikefitting – Sinnvolle Investition oder teure Spielerei?

Du sitzt auf dem Rad, trittst fleißig in die Pedale – aber irgendwas passt einfach nicht. Die Hände schlafen ein, der Rücken meckert und du fragst dich: Muss das so sein?
Als ich von Bikefitting gehört habe, war für mich ziemlich schnell klar: Das probiere ich aus. Ich wollte wissen, ob meine Beschwerden durch eine bessere Sitzposition verschwinden – und ob das Ganze wirklich mehr ist als nur teure Spielerei.

Was ist Bikefitting?

Bikefitting ist die individuelle Anpassung des Fahrrads an die Körpermaße und Bedürfnisse des Fahrers bzw. der Fahrerin. Ziel ist es, die optimale Sitzposition zu finden, um Komfort, Effizienz und Leistung zu steigern – und vor allem, um Beschwerden zu vermeiden. Ein professionelles Bikefitting kann bei Problemen wie Rückenschmerzen, Taubheitsgefühlen oder Knieschmerzen helfen, aber auch ambitionierten Sportler*innen helfen, das letzte Quäntchen Leistung herauszukitzeln. Dies wird durch Änderungen der Einstellungen verschiedener vorhandener Komponenten oder durch das ersetzen von Komponenten gemacht.

Für wen ist Bikefitting geeignet?

Bikefitting ist grundsätzlich für jeden Radfahrer geeignet, der seine Sitzposition optimieren oder Beschwerden beim Radfahren reduzieren möchte. Es ist nicht nur für ambitionierte Sportler, sondern auch für Freizeitradler und Menschen mit Beschwerden sinnvoll. Kurz gesagt für alle:

  • Radfahrer mit Beschwerden 
  • Radfahrer mit dem Wunsch nach Leistungssteigerung
  • Radfahrer, die viel unterwegs sind
  • Radfahrer mit neuen Fahrrädern
  • Radfahrer mit spezifischen Bedürfnissen 

Was wird beim Bikefitting bewertet?

Ein Bikefitting ist mehr als „Sattel verstellen“. Es umfasst eine ganzheitliche Betrachtung von Rad und Mensch:

  • Vermessung deiner Körperproportionen: z. B. Beinlänge, Schulterbreite, Fußstellung, Beweglichkeit
  • Analyse deines Fahrrads: Rahmen, Sattel, Lenker, Vorbau, Pedale, Cleats
  • Bewegungsanalyse auf dem Rad: Wie sitzt du? Wie bewegen sich deine Knie, Arme, Schultern beim Fahren?

Es ist daher ratsam, seine gewohnte Radkleidung mitzubringen – inkl. Schuhe (vor allem bei Klickpedalen) –, damit alles möglichst realistisch getestet werden kann.

Wie läuft ein Bikefitting ab?

Ein Bikefitting erinnert vom Ablauf her ein wenig an einen Physiotherapie-Termin:

  1. Anamnese: Welche Beschwerden hast du? Wie oft fährst du? Gibt es sportliche Ziele?
  2. Vermessung & Analyse: Mit Markierungen, Kameras und Software wird deine Position auf dem Rad analysiert.
  3. Optimierung: Der/die Fitter*in erklärt die Schwachstellen und nimmt erste Anpassungen vor – z. B. am Sattel, Lenker oder den Cleats. Er gibt dir auch erste Tipps für deine Haltung.
  4. Re-Test: Du fährst erneut. Veränderungen werden überprüft und bei Bedarf weiter angepasst.
  5. Empfehlungen: Falls nötig, werden Umbauten empfohlen (z. B. anderer Lenker, kürzerer Vorbau etc.).

Fazit

Lohnt es sich zum Bikefitting zu gehen?
Ja, definitiv!

Ein Bikefitting ist keine Hexerei, sondern eine fundierte, individuelle Beratung und Justierung. Gerade wenn du Beschwerden hast, viel Rad fährst oder ambitioniert trainierst, ist es eine sinnvolle Investition. Natürlich hängt der Erfolg auch von der Erfahrung des Fitters/der Fitterin ab – und davon, wie offen du selbst für Änderungen bist.

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Kommentare

2 Antworten zu „Bikefitting – Sinnvolle Investition oder teure Spielerei?“

  1. Ich bekomme im Herbst ein neues Rad, dann will ich das auch mal machen. Aktuell habe ich nur das Problem mit den eingeschlafenen Händen. Aber auch das muss doch in den Griff zu bekommen sein. Ich habe selbst schon verschiedene Handgriffe und Handschuhe ausprobiert. Hilft nichts so richtig.

    Daher lasse ich mal einen Profi daran, aber erst mit dem neuen Rad, die zwei Monate mit dem Alten schaffe ich noch so.

    1. Ich bin gespannt, was du berichten wirst. Meine erste Ausfahrt mit meiner „gefitteten“ Rosi steht noch aus 😀

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