#WMDEDGT: Samstag, 05. Juli 2025

Es ist mal wieder so weit: Es ist der 5. des Monats, und das bedeutet, dass Frau Brüllen fragt, was man eigentlich so den ganzen Tag über macht.

Die Hitze weckt mich. Nicht die Blase. Nicht Kinderbeine, die einen in den Bauch oder ins Gesicht treten. Es ist die Hitze.

Die morgendliche Sonne knallt in mein Hotelzimmer. Die Gardinen sind ein müder Versuch, es abzudunkeln und vielleicht etwas kühl zu halten. In ihrem Arbeitszeugnis würde stehen: Sie waren stets bemüht.

Aber es nützt alles nichts. Guten Morgen! Ich brauche einen Kaffee.

Als wir am Vortag eincheckten – da bin ich mir sicher – sagte die Dame am Empfang, es gäbe ab 7:00 Uhr Frühstück. Also verdaddelte ich die Zeit am Handy und ging um fünf nach sieben runter … um vor verschlossenen Türen zu stehen. Ein Dilemma. Also wieder hoch ins Zimmer, Sachen zusammenpacken und zu meiner Schwester nach Hause trotten. Dort gibt es endlich Kaffee, und meine Tochter erzählt mir stolz, dass sie dort geschlafen hat, es später Kuchen geben wird und es in den Zirkus geht.

Dass ich sie davor noch zur Challenge Roth schleppe, überhört sie großzügig. Ja, in Roth – das ist ganz in der Nähe, wo meine Schwester wohnt – ist Triathlon. Und deswegen habe ich das Nützliche mit dem Praktischen verbunden: Kind und ich sind runtergefahren.

Wir lassen uns ins Freibad Roth kutschieren und schauen bei der „Challenge for All“, einem Sprintdistanz-Triathlon, zu.

Wir gönnen uns fünf Lose bei der Tombola – vier Nieten, ein Kleinstgewinn … und obendrauf gibt es einen Bienenstich in den Kinderfinger. Die Tränen kullern, und es ist schwer zu erkennen, ob noch etwas im Finger steckt. Nachdem der erste Schock überwunden ist und die Stelle anfängt zu schwellen, sehe ich immer noch nichts. Aber ich kann das Kind überzeugen, mit zum Sanitäterzelt zu kommen. Es bekommt einen Kühlakku – und damit geht’s erstmal eine Runde in die Korbschaukel.

Unter dem Vorwand, dass wir dort und dort wieder aufgesammelt und zurückgefahren werden, schleppe ich mein Kind noch auf die Expo der Challenge Roth. Ich Ego.

Wir bleiben bei den vielen Drehrädern stehen und gewinnen: eine Spielfigur, Gummibärchen, ein Reisehandtuch und ein alkoholfreies Erdinger. Bei Ryzon gibt es einen Greifautomaten. An so etwas komme ich immer schwer vorbei. Meine Tochter auch.

Eigentlich meide ich die Marke. Vielleicht, weil sie mir etwas zu sehr gehypt ist – oder weil ich schon zweimal bei Ryzon-Ständen auf Messen war und es Damengrößen nur bis M gab. Vielleicht fühlen sich meine Fettzellen da noch etwas diskriminiert. Schöne Sachen machen sie ja schon. Über die Qualität kann ich nichts sagen.

Im Greifautomaten liegen verschiedene Dinge: Socken, Mützen, Käppis … Meine Tochter möchte eine Käppi rausfischen. Also lassen wir uns das Geld wechseln und versuchen unser Glück. Es klappt! Wir freuen uns. Macht den überteuerten Buntstift von der Tombola wieder wett.

Dann lassen wir uns abholen, und zurück bei meiner Schwester gibt es Kaffee und Kuchen von der Oma. Die Oma hat sich sogar an die mallorquinische Mandeltorte gewagt, die ich mir gewünscht hatte – und wie nicht anders zu erwarten, war die Torte sehr gut. Die Waage wird es mir heimzahlen.

Und dann ging es auch schon in den Zirkus. Ich war noch nie in einem Zirkus. Ich weiß nicht, ob es an den 30 Grad lag oder an der Show selbst, aber ein großer Zirkusfan werde ich wohl nicht mehr. Das war irgendwie ein sehr maues Programm – vielleicht der Hitze geschuldet, vielleicht auch nicht. Die Kinder sind einigermaßen zufrieden, aber mit fast zwei Stunden war die Show doch etwas lang.

Danach passierte nicht mehr viel. Es wurde Griechisch bestellt, und dann sind die meisten Kinder auch schon bereit fürs Bett. Meine möchte wieder dort schlafen – und schweren Herzens lasse ich sie nochmal bei der Tante und ihren Kindern.

Sie werden so schnell groß.

Übrigens möchte ich noch etwas zu den Gardinen anmerken. Ich habe ihnen wohl unrecht getan. Die Fehlerquelle war – mal wieder – der Anwender. Als ich nämlich zurück im Hotel war, stellte ich fest, dass das Zimmer sehr wohl abgedunkelt ist. Ich schaute mir die Gardinen an. Und siehe da: Irgendwo zwischen den Blickschutzgardinen und den hübsch bedruckten, dünnen Vorhängen hängt eine dicke, schwere Verdunkelungsgardine. Man muss sie nur finden.

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