Es ist mal wieder so weit: Der 5. des Monats ist da, und das bedeutet, Frau Brüllen fragt, was man eigentlich den ganzen Tag so macht. Hier also mein Beitrag. Machen wir es kurz: Ich war Radfahren.

Mein neues Gravelbike ist endlich einsatzbereit, und nachdem ich schon eine erste Ausfahrt gemacht hatte – meine „Hausrunde“ durchs Spadenland –, wollte ich heute mal richtig „graveln“ (für Anfänger). Die Hausrunde ist eher fürs Rennrad gedacht, alles schön asphaltiert. Jetzt sollte es etwas abwechslungsreicher werden.
Was ist eigentlich der Unterschied?
Graveltouren führen über Schotterwege, Singletrails und unbefestigte Strecken. Technisch anspruchsvoller also – oft mit mehr Höhenmetern, unebenem Untergrund und Natur pur (Definition nach mir).
Ich hatte mir eine vorgefertigte Route auf Komoot ausgesucht, die klang echt vielversprechend. Der Weg aus der Stadt heraus war allerdings – wie so oft – die reinste Zumutung. Komoot hat auch manchmal die Eigenart, völlig sinnlose Wegpunkte zu setzen: Man fährt irgendwohin, nur um dann die Ansage zu bekommen: „Bitte wenden.“ oder es heißt: „Folge dem Weg für 2,5 km“, aber nach 1,5 km steht man an einer Gabelung – und die App schweigt.

Da ich (noch) keinen Radcomputer oder eine Handyhalterung habe, hieß das: anhalten, Handy aus der Tasche rausfummeln, weiterschauen. Nervig.
Aber ich war ja endlich draußen – im Wald. Und das war richtig schön. Ich war hauptsächlich im Duvenstedter Brook unterwegs, einem Naturschutzgebiet zwischen Bargteheide und Norderstedt.

An einer Stelle musste ich mein Rad über eine halb lose Moorbrücke schieben, die etwas schaukelte. Erst kurz erschrocken, dann geschoben – ging schon.
Leider verabschiedete sich dabei eine Schraube meiner Cleats.

„Wird schon halten“, dachte ich. Zehn Minuten später merkte ich, dass auch die zweite Schraube locker wurde. Ich beschloss, bei der nächsten netten Bank anzuhalten und sie nachzuziehen. Das war auch bitter nötig – viel länger hätte die nicht durchgehalten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich etwa die Hälfte der Strecke geschafft und war, ehrlich gesagt, ziemlich genervt. Erst die komische Routenführung durch die Stadt, dann diese sinnlosen Umwege, das nervige Fahrradschloss, das ständige Hantieren mit dem Handy – und dann auch noch die lockeren Cleats. Ich war leicht gereizt.
Aber die Landschaft!

Wirklich schön: Moor, Wiesen, Wälder, Flüsse. Tiere habe ich (abgesehen von den Mücken zwischen meinen Zähnen) zwar kaum gesehen, aber landschaftlich war das Ganze ein Traum.
Ich glaube, wenn ich die Stadt-Passage noch optimiere, wird das eine richtig tolle Tour.
Insgesamt bin ich 52,55 Kilometer gefahren, mit einer reinen Fahrzeit von 2:51:20. Unterwegs war ich ganze 4:12:40 – Ich habe nach zwei Pausen vergessen, die Garmin wieder zu starten. Es fehlen also ein paar Kilometer und auch etwas Fahrzeit in der Statistik.
Zu Hause habe ich zuerst geduscht und mir danach eine große Portion Nudeln gekocht. Während des Essens liefen ein paar YouTube-Videos – übers Graveln. Anschließend habe ich mich halbherzig dem Haushalt gewidmet. Dann folgte das Übliche: Kind von der Kita abholen, eine Runde über den Spielplatz, auf dem Heimweg ein kurzer Schauer abbekommen, Abendessen, ein bisschen entspannen, diesen Blogbeitrag schreiben – und schließlich gehts dann bald ab ins Bett. Ich bin müde.
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