Ende August möchte ich an meinem ersten Triathlon in der Sprintdistanz teilnehmen. Was letztes Jahr noch als stille Idee irgendwo im Hinterkopf begann, wurde zu einem echten Neujahrsvorsatz – inklusive Anmeldung und allem Drum und Dran.
Hier teile ich meine ganz persönlichen Erfahrungen aus den ersten drei Monaten Triathlon-Training – ehrlich, ungeschönt und vielleicht auch ein bisschen chaotisch. Aber genau so fühlt es sich eben an, wenn man als Anfängerin in diese verrückte Drei-Sportarten-Welt eintaucht.
Schwimmen
Überraschenderweise macht mir das Schwimmen richtig viel Spaß – und gefühlt mache ich hier sogar die größten Fortschritte. Auch wenn ich ausschließlich Brustschwimme und das technisch weit entfernt von „perfekt“ ist. Ohne Kurs kann ich da aktuell nicht viel rausholen, aber: Der Spaß ist da, und das zählt erstmal mehr.
Ein Gamechanger war definitiv die Investition in Schwimmanzüge und eine ordentliche Schwimmbrille. Kein nerviges Zurechtrücken des Bikinis mehr – und mit dem Kopf unter Wasser kann ich endlich halbwegs „gleiten“ (auch wenn’s noch zu kurz ist).
Natürlich schiele ich immer wieder neidisch auf die Kraul-Schwimmer, die 100 Meter in zwei Minuten oder weniger schwimmen. Das sieht so viel professioneller aus, spart natürlich auch wertvolle Zeit im Triathlon und es belastet weniger die Beine. Aber wenn meine Uhr mir eine neue Bestzeit anzeigt, vergesse ich schnell, dass ich ja „nur“ Brust schwimme.
Radfahren
So einfach, wie ich dachte, ist Radfahren dann doch nicht. Ich hatte gehofft, dass meine kräftigen Beine mir hier einen Vorteil bringen würden – aber vielleicht ist das mehr Fett als Muskel.
Spaß macht’s trotzdem. Aber meine schmalen Reifen schränken die Streckenauswahl stark ein, und mein aktueller Sattel ist alles andere als po-freundlich. Deshalb schaue ich mich gerade nach einem Gravelbike um – die Dinger kosten allerdings ordentlich Geld, und sich in der riesigen Auswahl zurechtzufinden, ist nicht ohne.
Mein treues Scott Roadster funktioniert zwar noch, aber bequem ist anders. Eine gepolsterte Radhose soll demnächst Abhilfe schaffen – wahrscheinlich erstmal ein günstiges Modell von Decathlon. Hauptsache, der Hintern hat eine Pause.
Meine aktuelle Trainings-Taktik beim Radfahren: Viel hilft viel. Ich fahre bei Ausfahrten immer über 20 Kilometer – auch wenn der Po dabei regelmäßig rebelliert.
Laufen
Laufen kommt momentan deutlich zu kurz – und ehrlich gesagt, fällt es mir auch am schwersten. Wahrscheinlich liegt’s daran, dass ich beim Laufen meine zusätzlichen Kilos deutlich spüre. Beim Radfahren und vor allem beim Schwimmen macht sich das viel weniger bemerkbar.
Das frustriert ein bisschen, denn eigentlich ist Laufen von allen drei Disziplinen diejenige, die ich am längsten mache. Trotzdem habe ich das Gefühl, ausgerechnet hier am wenigsten Fortschritte zu sehen.
Koppeleinheiten
Ich habe bisher erst eine Koppeleinheit ausprobiert: Nach dem Rollentraining bin ich direkt losgelaufen – und nach 1,5 Kilometern war Schluss. Die Beine haben komplett zugemacht. Im Nachhinein war es vielleicht nicht die klügste Idee, vorher schon 20 Kilometer zu radeln.
Aber genau deshalb ist dieses spezielle Koppeltraining so wichtig. Es fühlt sich aktuell noch brutal an – aber genau das will ich in den kommenden Monaten gezielt üben.
Persönlich
Zu Beginn war ich richtig motiviert und euphorisch. Inzwischen ist die Stimmung etwas gedämpfter. Ich sehe weder große Fortschritte bei der Kondition, noch tut sich viel beim Gewicht. Die Einheiten fühlen sich nicht leichter an – ganz im Gegenteil. Vor allem das Laufen wird eher schwerer.
Trotzdem bleibt da diese kleine Hoffnung: Dass mein Körper irgendwann merkt, wie oft ich ihn zum Sport schleppe, und sich denkt: „Na gut, jetzt wird’s aber mal Zeit für ein Upgrade.“ Und zack – fliege ich über den Asphalt. Irgendwann.
Ausgaben
Natürlich kostet das Ganze auch Geld. Zum Glück hatte ich durch das Laufen schon ein paar Basics wie Schuhe und Sportkleidung (auch wenn die jetzt öfter in der Wäsche hängen als mir lieb ist).
Speziell für den Triathlon und das Training habe ich bisher ausgegeben:
- Meldegebühr: 40 €
- 2 Schwimmanzüge: 50 €
- Schwimmbrille: 15 €
- Schwimmbrett: 8 €
- Fahrradinspektion: 50 €
- Tacho: 10 €
- Rollentrainer: 15€
- Gesamt: 188€
Ausblick
Okay, das klingt alles vielleicht ein bisschen durchwachsen. Aber man darf nicht vergessen: Von den letzten drei Monaten war ich über vier Wochen erkältungsbedingt komplett raus. Da ist es kein Wunder, dass sich manches schleppend anfühlt.
Ich hoffe, dass bald die Fettverbrennung anspringt und ich mit ein, zwei Kilos weniger etwas mehr Leichtigkeit in die Disziplinen bekomme.
Für das kommende Quartal habe ich mir einen flexiblen Trainingsplan gebaut. Keine Wissenschaft, aber eine Orientierung:
Montag | eGym + Beinschlag + Schwimmen |
Dienstag | Laufen Intervall |
Mittwoch | Radfahren 10km + Laufen 2,5km |
Donnerstag | eGym + Schwimmen 1000m |
Freitag | Radfahren 40km |
Den Plan passe ich je nach Wetterlage an: Bei Regen geht’s ins Schwimmbad, bei Sonnenschein lieber raus aufs Rad.
Außerdem will ich beim Laufen eine Streak starten: Jeden Tag mindestens eine Meile (1,6 km) laufen – nicht, um schneller zu werden, sondern einfach, um wieder Routine aufzubauen.
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