Aus dem Kinderzimmer ertönen fröhliche Weihnachtslieder, aus dem Badezimmer dringt das unverkennbare Lachen meiner Tochter, während sie ein Schaumbad nimmt. Und die Küche? Na ja, da rattert die Spülmaschine, während der Inhalt der Spielküche quer davor verstreut liegt. Daneben liegt ein Gliedermaßstab.
Derweil sitze ich hier am Esstisch, tippe diese Zeile und habe schon wieder die Kleinanzeigen-App geöffnet. Alle paar Sekunden aktualisiere ich – vielleicht liest ja doch noch jemand meine Anzeige. Der Fernseher mit seinem Pixelstreifenfehler steht seit 45 Minuten drin, und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ihn jemand kauft. Geduld ist nicht meine Stärke.
Diese kleine Szene? Sie beschreibt mein Leben ziemlich genau: Ein ständiger Versuch, das Chaos zu bändigen, ein ewiges Hin und Her zwischen „Ich schaffe das schon“ und „Wo fange ich eigentlich an?“. Ich versuche, unnötigen Ballast abzuwerfen, am liebsten gestern. Um dann festzustellen, dass ich mich keinen Zentimeter bewegt habe. Und so stehe ich heute wieder vor dem gleichen Chaos wie gestern.
Es nervt mich einfach, dass so vieles angefangen, aber nie wirklich fertig wird. Unser Keller ist voll von solchen “Projekten”, die nur darauf warten, beendet zu werden. Jetzt hätte sich der Fernseher mit seinem Pixelstreifen auch noch dazugesellt. Früher hätte er dort monatelang gestanden, bis er entweder verkauft oder gleich zum Recycling gebracht worden wäre.
Aber nicht mehr mit mir.
Ich habe beschlossen, das zu ändern.
Bevor mein Freund den Fernseher in den Keller schleppen durfte, gab’s eine kleine Aufgabe: Fotos machen! Ja, richtig gehört. Erst Bilder, dann Keller. Und – festhalten – ich habe es tatsächlich geschafft, die Anzeige einen Tag später online zu stellen. Ein Tag! Ich war selbst überrascht. Jetzt hängt es nur noch an den Käufern… oder besser gesagt, an denen, die offenbar weder lesen noch gucken können. Der Bildschirmfehler steht groß im Titel, im Text und auf den Bildern. Und trotzdem kriegen sie es nicht mit und wollen das gute Stück dann doch nicht haben.
Aber davon mal abgesehen.
Ich habe mir nun vorgenommen, jede Woche ein Ding aus dem Keller loszuwerden. Egal ob über Kleinanzeigen (wie die alten Laufräder meiner Tochter), als Spende oder ab auf den Sperrmüll – es wird aussortiert. Punkt.
Dieses ganze Zeug macht mich einfach nur wahnsinnig. Ich habe keine Ahnung, was da unten alles herumliegt. Ich weiß nur: Es fühlt sich an wie ein riesiger Haufen nutzloser Ballast. Das ist purer Stress im Kopf.
Also, Schluss damit. Jede Woche ein Teil! Vielleicht komme ich dann irgendwann einen Zentimeter weiter – in Richtung Ordnung.
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