Erkenntnisse aus 6 Monaten Triathlon-Training

Der Triathlon rückt näher, und mit ihm auch die Erkenntnis, dass Theorie und Praxis manchmal zwei verschiedene Paar Laufschuhe sind. Ich wollte alles durchziehen: strukturiert, motiviert, ehrgeizig. Was ich bekommen habe, war ein ziemliches Auf und Ab – mental wie körperlich. Und trotzdem passiert was. Vielleicht nicht immer sichtbar, aber spürbar. Manchmal.

Hier also mein Zwischenstand – ehrlich, ungeschönt und mit der Hoffnung, dass die nächsten zwei Monate noch ein bisschen Klarheit (und Form) bringen.

Schwimmen

Das Schwimmen kommt ganz eindeutig zu kurz. Und trotzdem vermeldet meine Garmin hier am häufigsten eine neue Bestzeit über 400m oder 1000m. Könnte man fast als Strategie verkaufen – ist aber eher Zufall.

Während der Schwimmbad-Sessions war ich noch ziemlich zuversichtlich, eine solide Zeit hinlegen zu können. Aber nachdem ich jetzt ein-, zweimal im Freiwasser geschwommen bin, sehe ich das deutlich kritischer. Ein Dämpfer. Mein Plan ist daher, so oft wie möglich ins Freiwasser zu gehen und zusätzlich Intervalle im Schwimmbad zu absolvieren (erstmal 50 Meter schnell, 100 Meter locker, dann langsam steigern). Ob sich das zeitlich alles umsetzen lässt, ist allerdings eine andere Frage. Und das Wetter muss – zumindest fürs Freiwasser – auch mitspielen.

Radfahren

Hier ist ordentlich Geld geflossen, dafür hat sich leistungsmäßig eher wenig getan. Ich habe mir Radhosen zugelegt – und ein Gravelbike. Aber meine Durchschnittsgeschwindigkeit liegt auf Rennrad-Strecken immer noch bei 21-22kmh.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob mein aktuelles Radtraining wirklich triathlontauglich ist. Meine Strecken sind mittlerweile eher auf Offroad und weniger auf Tempo ausgerichtet. Hier muss ich definitiv einen besseren Mix finden. Vielleicht sollte ich die Rolle wieder aus dem Keller holen, um wirklich in die Pedale treten zu können.

Ich versuche, das Wetter nicht mehr als Ausrede zu nehmen, vor allem bei Wind. Immerhin kann ich mir die Bedingungen am Wettkampftag auch nicht aussuchen. Aber wenn ich es könnte: bitte windstill!

Laufen

Meine Laufstrecken sind flach, aber Leistung und Motivation sind ein Auf und Ab. Auf einen schlechten Monat folgt ein guter, dann wieder ein schlechter. Ich bemühe mich weiterhin, die Trainingsvorschläge meiner Garmin umzusetzen, aber deren Schwellen- und VO2max-Einheiten sind wirklich brutal. Zu brutal.

Aktuell fehlt mir auch die Motivation für längere Läufe über 30 Minuten.

Koppeleinheiten

Ich habe es beim letzten Mal schon gesagt – und geändert hat sich nichts: Ich sollte anfangen zu koppeln, sprich direkt nach dem Schwimmen aufs Rad oder nach dem Radfahren laufen gehen. Hin und wieder mache ich zwei Disziplinen am Tag, aber dazwischen ist dann meistens eine längere Pause.

Persönlich

Ich habe Schiss, und die Aufregung steigt – beides schaukelt sich gegenseitig hoch. Besonders vor dem Schwimmen habe ich bange, weil das Freiwasser einfach nicht gut läuft. Im Moment würde ich sagen, dass mir keine der drei Disziplinen besonders liegt und der Triathlon ein desaströses Ende nehmen wird – aber das kann nächste Woche schon wieder ganz anders sein, das weiß ich auch und als ich das gerade tippte dachte ich mir: „Ach, wird schon halb so wild und schiefgehen wirds sowieso!“

Was mich auch ärgert: Ich gehe bei meinen Einheiten nie „all out“. Ich pushe mich nicht, jage den Puls nicht hoch, beiße mich nicht durch. Ich habe das Gefühl, dass mir das später zum Verhängnis werden könnte. Gleichzeitig ignoriere ich die Schwellen-Trainings von der Garmin, weil sie mir zu anstrengend sind. Ein Teufelskreis.

Ausgaben

  • Meldegebühr: 40,00 €
  • 2 Badeanzüge: 50,00 €
  • Schwimmbrille: 15,00 €
  • Schwimmbrett: 8,00 €
  • Fahrradinspektion: 50,00 €
  • Tacho: 10,00 €
  • Rollentrainer: 15,00 €
  • Satteltasche: 6,00 €
  • 2 Paar Laufschuhe: 310,00 €
  • Klickpedale: 45,00 €
  • Klickschuhe: 65,00 €
  • Kurbelarmtausch: 20,00 €
  • 2 Trinkflaschen: 12,00 €
  • 3 Radhosen: 60,00 €
  • Gravelbike: 2000,00 €
  • Bike-Fitting: 180,00 €
  • Triathlonanzug: 120,00 €
  • Schwimmboje: 16,00 €
  • Ersatzschrauben für die Cleats: 9,00 €
  • Gesamt: 3.031,00 €

Ausblick

Ich bin ehrlich gesagt gerade ein bisschen lost. Von meinem ursprünglichen Trainingsplan, den ich vor drei Monaten aufgestellt habe, habe ich kaum etwas wirklich umgesetzt – weil es irgendwie hier und da einfach nie gepasst hat.

Aktuell bin ich also planlos.
Weil einen Plan zu haben, ihn aber nicht umzusetzen, ist halt nicht zielführend.

Was ich mir für die letzten zwei Monate wünsche: öfter im Freiwasser zu schwimmen, um dort sicherer zu werden. Schneller werde ich da wahrscheinlich nicht mehr – aber die Unsicherheit treibt meinen Puls unnötig in die Höhe. Beim Radfahren und Laufen will ich zumindest die Form halten.

Vielleicht könnte man in den zwei verbleibenden Monaten noch irgendetwas reißen. Aber ehrlich gesagt, möchte ich nichts überstürzen, da ich ein bisschen Angst habe mich unnötigerweise zu verletzen.

Es bleibt spannend.

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Kommentare

2 Antworten zu „Erkenntnisse aus 6 Monaten Triathlon-Training“

  1. Was soll ich sagen? „Ach, wird schon halb so wild und schiefgehen wirds sowieso!“ 😉

    Was All-Out-Gehen angeht, so wird das ohnehin im Wettkampf kommen. Beim Training mache ich das auch eigentlich auch nie.

    Hast du schon einen Plan für nach dem Wettkampf? Hast ja doch einiges investiert, also in Sachen Equipment, aber auch in Sachen Training. Wirst du danach weitermachen?

  2. Avatar von Hannes

    Das erste Mal ist doch eh erstmal ein Test. Ich habe ca 7 Marathon gebraucht bis ich verstanden habe wie es läuft, welche BPM ist optimal, welches Outfit ist perfekt, wie ernähre ich mich vorher und während des Wettkampf, Strecken Profile lesen, die richtige Pace finden etc.
    Bezüglich Laufen über 30 Minuten biete ich mich gerne an. Und wir können auch mal ne Runde ( kaltenhofe/ elbdeich auf der Straße fahren wenn du willst. ich finde es toll was du gerade leistest. sportliche Grüße von Hannes

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