Es ist ein typischer, grau-verhangener Mittwoch im Januar, der sich nicht von den anderen zu unterscheiden scheint. Eigentlich nichts Besonderes, bis auf den leichten Hauch von Erkältung, der in der Luft liegt: Das Kind schnieft, der Freund hustet, und meine Lippen brennen – nichts, was ein bisschen Handcreme nicht regeln könnte. Leider ist mein Labello leer. Doch heute gibt es eine kleine Besonderheit: Mein Schwimmkurs steht an.
Der Kurs ist kein festes Programm, sondern ein offenes Angebot meines Fitnessstudios. Wie genau das abläuft, weiß ich nicht. Es ist wohl ein Trainer da, der Schwimmtechniken analysiert und individuelle Tipps gibt – ob für Kraulen, Brustschwimmen oder andere Anliegen. Für mich steht klar im Fokus: meine Brustschwimmtechnik.
Ich habe schon drei Schwimmeinheiten hinter mir und schaffe die 500 Meter in etwa 15 Minuten. Eine akzeptable Zeit, um bei einem Triathlon an den Start zu gehen – zumindest unter den idealen Bedingungen eines Pools. Aber im Freiwasser sieht das Ganze sicher anders aus. Deswegen hoffe ich, dass dieser Kurs mir hilft, meine Technik zu verfeinern, Sicherheit zu gewinnen und dabei vielleicht sogar etwas Spaß zu haben.
Mein Ansatz ist klar: Technik zuerst, Geschwindigkeit kommt später. So war es bei meiner Kochausbildung, als ich das Messerhalten lernte, und genauso sage ich es meiner Tochter, wenn sie ihre Schwimmübungen halbherzig und hektisch ausführt. „Geschwindigkeit kommt von allein,“ lautet mein Mantra. Es ist vielleicht nicht besonders beliebt – die verdrehten Augen meiner Familie sprechen Bände – aber ich glaube fest daran.
Mein größtes Problem liegt aktuell im Beinschlag und meiner Wasserlage. Es fühlt sich an, als würde ich schief im Wasser liegen: Die linke Seite meiner Hüfte hängt tiefer, und mein Beinschlag scheint fast ausschließlich aus dem rechten Bein zu kommen. Ich vermute, dass diese Probleme zusammenhängen, und hoffe, der Trainer kann mir helfen. Doch gleichzeitig frage ich mich: Wie wichtig ist es, die Beine voll einzusetzen, wenn sie später beim Radfahren und Laufen noch gebraucht werden? Schon nach 1000 Metern im Wasser brennen meine Beine – und ich soll danach noch 20 Kilometer radeln und 5 Kilometer laufen? Ist das überhaupt sinnvoll?
Diese Fragen treiben mich um, und ich weiß, ich kann sie nur durch Erfahrung beantworten – oder durch Menschen, die diese Erfahrungen bereits gemacht haben. Vielleicht werde ich es nie perfekt können, aber eines ist sicher: Heute geht es ins Wasser, Zweifel hin oder her.
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